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Tapen

Der Tapeverband in der Orthopädie

Man sieht sie oftmals bei Sportveranstaltungen, besonders beim Fußball oder Handball. Sie sind bunt und man könnte schnell meinen, sie sind ein modischer Trend.


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Die Rede ist von bunten Tapes. In diesen Klebestreifen steckt viel mehr, denn mit den Tapes, werden vielfach Verletzungen auskuriert, Muskeln gelockert und Entzündungen gehemmt. Wer es bereits schon einmal ausprobiert hat, der weiß möglicherweise um die heilende Wirkung dieser Tapes und ist begeistert.

Geschichtliches zum Tapen

Die Verwendung des englischen Begriffs "Tape" in diesem Zusammenhang geht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Bereits im Jahr 1892 hatte Paul Carl Beiersdorf selbstklebende Pflasterstreifen unter dem Namen Leukoplast auf den Markt gebracht. Tapes stammen ursprünglich aus der japanischen Heilkunde. Der japanische Chiropraktiker Kenzo Kase entwickelte vor ca. 30 Jahren ein hochelastisches, atmungaktives und hautfreundliches Pflaster. Durch seine Konsistenz zieht und dehnt sich das Pflaster wie die menschliche Haut und schränkt daher die Bewegungsfreiheit praktisch nicht ein.
Schon lange werden die bunten Tapes von Heilpraktikern genutzt und in der alltäglichen physiotherapeutischen Praxis und von Ärzten angeboten. Die Methode des Tapens wurde über die Jahre hinweg immer weiter entwickelt und verbessert.

Wirkweise der Tapes

Wenn sie sich z.B. eine Prellung zugezogen haben, entzündet sich das Gewebe und schwillt – meistens begleitet von Schmerzen – an. Durch das elastische Tape allerdings wird die Haut nun bei jeder noch so kleinen Bewegung sanft massiert. Das wiederum regt den Lymph- und Blutfluss an, was das Abklingen der Entzündung in der Regel beschleunigen kann. Mit einer Prellung geht auch meist ein Druckgefühl einher, das bereits wenige Minuten nach dem Tapen verschwinden kann. Das Pflaster reguliert meistens den Muskeltonus, löst Verspannungen und wirkt oftmals stützend auf die Gelenke. Der Betroffene kann eine ganz andere Körperwahrnehmung entwickeln und regeneriert so in der Regel schneller.
Durch ihre elastische Struktur sind diese "bunten Klebestreifen" fast am gesamten Körper einsetzbar.

Anwendungsgebiete der Tapes

Tapes sind universell einsetzbar, denn ganz gleich ob es sich um eine Verletzung am Knie oder am Ellenbogen handelt, ob der Rücken verspannt ist oder die Schultern – an nahezu allen Körperstellen kann das Tape seine heilende Wirkung entfalten. Besonders bei Sehnenscheidenentzündungen oder bei stumpfen Verletzungen wie einem Muskelfaserriss wird das Tape immer wieder eingesetzt.
Wichtig zu wissen: Das Tape kann auch vorbeugend verwendet werden, damit es erst gar nicht zu Schmerzen kommt. Dieser präventive Aspekt kommt häufig bei Menschen zum Tragen, die immer wieder unter Verspannungen zu leiden haben oder sich extremen sportlichen Belastungen aussetzen.

Das Tapen ist ist in Deutschland eine verhältnismäßig junge Therapiemethode, die noch nicht ausreichend in Bezug auf Wirkung und Wirksamkeit wissenschaftlich geprüft wurde. Sie wird aber zunehmend auch in der Schulmedizin, vor allem in Rheha-Kliniken angewandt.

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